Als Huscher parkt man in der Nähe der Hintertür, geht durch den Hintereingang, das hintere Treppenhaus hoch und gelangt unbemerkt in sein Büro. Dort sitzt man unbemerkt bis zum Büroschluss, geht dann das hintere Treppenhaus runter, durch den Hinterausgang raus und wird wieder nicht gesehen. Man leistet gute Arbeit und keiner nimmt es wirklich wahr. So war das bei mir früher auch.
Eines Tages habe ich im Heilenergetikerkurs etwas Interessantes gelernt. Man kann nämlich mit ein klein wenig Übung seine Präsenz erhöhen und wird plötzlich von den Anderen gesehen und ernst genommen.
Wie macht man das?
Wenn Sie Montag früh wieder zur Arbeit gehen, schicken Sie Ihr Bewusstsein voraus. Stellen Sie sich – wenn Sie noch 3 Kilometer entfernt sind – bildhaft vor, wie Sie auf den Firmen- oder Schulhof gehen, schauen Sie in Ihrer Vorstellung das Gebäude an, die Eingangstür, die Fenster.
Stellen Sie sich die Menschen vor, die hinter diesen Fenstern arbeiten, die alle an einer gemeinsamen Aufgabe dran sind. Jeder bringt auf seine Weise etwas ein.
Stellen Sie sich vor, wie Sie die Firma oder Schule durch den Haupteingang betreten. Kollegen oder Schüler begegnen Ihnen. Nehmen Sie sie bewusst wahr und freuen Sie sich, dass sie alle da sind.
Gehen Sie in Gedanken durch das Haupttreppenhaus, grüßen Sie die Leute, die Ihnen begegnen. Betreten Sie Ihr Zimmer und stellen Sie sich vor, wie es dort aussieht. Schauen Sie, was auf dem Schreibtisch liegt, schauen Sie in die Schränke und schauen Sie auch in die Ecken, in denen Sie schon lange nicht mehr nachgeschaut haben.
Sie sind wohlgemerkt immer noch auf dem Weg zur Arbeit, haben aber Ihr Bewusstsein voraus geschickt. Erst jetzt kommen Sie an der Firma oder Schule an. Gehen Sie heute ganz bewusst durch den Haupteingang, vorbei an der Pforte, am Hausmeister, an rauchenden Kollegen oder Schülern und grüßen Sie lächelnd. Machen Sie es einfach mal, selbst wenn Sie es für blöd halten, dass ich Ihnen das erzähle.
Sie werden Leuten begegnen, die Sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Sie werden Aufmerksamkeit erwecken, Sie werden Energie in sich spüren, Sie werden aufgedreht in Ihrem Büro ankommen.
Wenn Sie jetzt in Ihrem Büro den Blick über den Schreibtisch und die Schränke bis hin zu den versteckten Winkeln schweifen lassen, werden Sie in sich das Gefühl spüren, dass Sie Herrscher dieses Zimmers sind. Bis gestern waren Sie ein Zubehörteil, ein Inventarstück. Heute sind Sie derjenige der alles im Blick hat und bestimmt wo was hingehört.
Es ist eine Verwandlung, die immer statt findet, wenn man aktiv an sein Leben heran geht. Das Leben ist wie ein Hund. Es läuft dir nach, holt dich ein, überholt dich und wenn du nicht aufpasst, läuft es in irgendwelche Richtungen davon. Wenn du jedoch aktiv mit ihm umgehst, läuft es in die Richtung, die du vorgibst.
Ich gehe heute extra auf einem Umweg in mein Büro, weil ich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen begrüßen will. Es erleichtert den Tag und die ganze Arbeit, wenn man sich morgens schon gesehen hat.
Hm, denken Sie, wenn der wüsste, welche Kollegen ich habe, dann würde er sie nicht morgens schon sehen wollen. Zu diesem Thema lernt man in der Heilenergetik, dass man die Kollegen hat, die einem selbst entsprechen. Wir nennen es Resonanz oder Spiegelprinzip.
Wenn ich einen Kollegen echt nicht leiden kann – und das kommt vor – dann überlege ich mir, was es ist, das mir an diesem Kollegen so missfällt. Häufig staune ich darüber, dass ich starke Anteile von dem habe, was mir den Kollegen so unsympathisch macht. Ich bin dazu über gegangen, mit solchen Kollegen direkt Kontakt zu pflegen, weil ich mich selbst dadurch besser kennen lernen kann.
Ich fasse zusammen:
Sie gehen am Montag zur Arbeit und schicken Ihr Bewusstsein voraus.
Sie gehen über den Hof und grüßen alle.
Sie gehen durch den Haupteingang und das Haupttreppenhaus.
Sie sind der Chef ihres Zimmers.
Sie reden interessiert mit den Leuten, die Sie am wenigsten leiden können.
Das hört sich an, als wäre es ein neues Leben.
Wenn Ihnen Ihr bisheriges Leben nicht mehr so recht gefällt, dann kann eine Erneuerung eigentlich nur gut tun.
Es kann vielleicht sein, dass Sie zuerst eine sportliche Leistung vollbringen müssen, bevor Sie das machen können, was ich Ihnen soeben empfohlen habe. Sie müssen vielleicht über Ihren Schatten springen.
Viel Erfolg!