Fitnessarmbänder erfassen die Herzfrequenz, messen die zurückgelegte Wegstrecke und vergleichen diese Werte mit einer Datenbank, in der die Durchschnittswerte von Frauen oder Männern verschiedenen Alters und Gewichts gespeichert sind. Diese Technik steckt noch in den Anfängen und ist eine Spielerei im Vergleich zu den Entwicklungen, die bereits weit fortgeschritten sind. Wir in der Heilenergetik haben großes Interesse an dieser Entwicklung, weil das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden unser Beruf ist. Es wird Sensoren geben, die den Blutdruck, den Blutzucker, die Temperatur messen und mit einer Datenbank kommunizieren, in der sofort erkannt wird, ob alle Werte im grünen Bereich sind oder ob der Patient sich anders ernähren und bewegen oder weniger arbeiten sollte. Mir ist bei dieser Beschreibung automatisch das Wort Patient herausgerutscht. Sind wir womöglich Dauerpatient, sobald wir das Armband anlegen?
Die Krankenkassen haben großes Interesse, die Fitnessdaten ihrer Mitglieder zu sammeln. Deshalb werden wir erleben, dass immer mehr Krankenkassen ihren Mitgliedern kostenlose oder vergünstigte Geräte anbieten oder denen einen Preisnachlass auf die Krankenversicherung geben, die ihre Fitnessdaten weitergeben. Die Besorgnis der Menschen ist groß, dass die Datensicherheit gewährleistet wird und dass mit den Daten kein Missbrauch betrieben wird. Das ist verständlich, weil es doch um sehr intime Körperdaten geht. Wer wollte schon bei sinkendem Blutzuckerwert sofort eine Werbung von Mars oder Red Bull oder beim Küssen eine Werbung für einen Betablocker erhalten?
Was mich bei der ganzen Sache wundert, ist die ausschließliche Technikgläubigkeit der Menschen. Es kommt anscheinend keiner auf die Idee, bei sich selbst wahrzunehmen wie es ihm geht. Man schaut auf das Armband und sieht „mir geht’s gut“ oder „ich muss was essen“. Dieses Verhalten hat mich früher schon immer gewundert, als ich im Fitnessstudio trainierte und neben mir auf dem Trainingsgerät ein Kollege saß, der beim Radfahren eine Zeitschrift las. Er schaute ab und zu auf die digitale Anzeige und sah, dass der Puls ok war. Aufgrund der sensitiven Handgriffe konnte er sogar auf dem Display ablesen, ob er schwitzte oder nicht. Sprach man ihn an, erschrak er förmlich, weil er mit den Gedanken nicht im Fitnessstudio anwesend war. Ich glaube, er war mit dem Bewusstsein noch nicht einmal in seinem eigenen Körper anwesend.
Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Dieses alte Sprichwort gilt auch für den Körper. Wer mit dem Bewusstsein nie im Körper „nach dem Rechten sieht“ braucht sich nicht zu wundern, dass der Zuckerspiegel, der Puls, der Blutdruck machen was sie wollen. Wir haben es in sinnanalytischen Aufstellungen von Körperorganen schon oft erlebt, wie plötzlich die Schilddrüse oder der Darm oder ein sonstiges Körperteil die Regie übernahm, weil das Bewusstsein sich nicht um die Organisation der Gesamtabläufe kümmerte.
Das Fitnessarmband stellt künftig die Fehlfunktion glücklicherweise schnell fest und man kann schauen, dass man den Fehler wieder korrigiert bekommt. Jedoch, zu dem Fehler kam es erst, weil man sich nicht um seine wichtigsten eigenen Angelegenheiten kümmerte. Im Fitnessarmband sollte es eine Alarmfunktion geben, die daran erinnert, dass man in einem Körper lebt, für den man in erster Linie selbst Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Verantwortung übernehmen muss. Dies ist die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden. Der Schlüssel hierzu befindet sich im Kopf, nicht am Handgelenk.