Es ist wichtig, das eigene Leben von der Sinnebene zu betrachten. Zumindest hin wieder sollten wir den Kopf aus dem Alltag, also aus der Inhaltsebene heraus strecken, um Überblick und Weitsicht zu bekommen. Dann lebt es sich leichter.
Hierzu ein kleines Beispiel:
Sie sind auf einem Open Air Konzert und stehen in einer großen Menschenmenge. Sie haben Hunger und Durst und möchten zum nächsten Imbisswagen gehen.
Wo ist dieser Imbisswagen?
Welche Richtung sollen Sie einschlagen?
Es wäre ganz gut, wenn Sie den nächstgelegenen Imbisswagen ansteuern könnten, denn sonst dauert es ewig bis sie angekommen sind und auf dem Rückweg verschütten Sie die Hälfte.
Auf der Inhaltsebene sind Sie mit all den anderen Menschen auf einer Sichthöhe. Im Prinzip sehen Sie nicht mehr als Rücken und Hinterköpfe. Wenn Sie sich umdrehen, sehen Sie nicht mehr als Bäuche und Gesichter. Sie können nun streng inhaltlich mit den Gesichtern reden und Übereinstimmung darin erzielen, dass es sehr voll ist, sehr heiß ist, alle gerne etwas trinken würden aber keiner weiß, wie man am besten zum Imbisswagen kommt. Sie können mit den Umstehenden Vermutungen austauschen und Hinweise von Leuten sammeln, die angeblich den Weg kennen oder Menschen gesehen haben, die ein Getränk in der Hand hatten. Sie können sich auf den Weg machen und hoffen, dass sie Glück haben und die richtige Richtung einschlagen.
Sie können sich auch den alten Spruch zu eigen machen und sagen: „Der Weg ist das Ziel“. Sie erreichen vielleicht nie den Imbisswagen und bekommen beim Schieben durch die Menschenmenge nicht viel vom Konzert mit. Sie können jedoch hinterher allen Leuten heldenhaft erzählen, welches Gedränge und Geschubse Sie aushalten mussten.
Auf der Sinnebene erleben Sie das Geschehen wie das junge Mädchen, das von seinem Freund auf die Schultern gehoben wird. Sie zeigt mit dem ausgestreckten Arm nach links. Sie muss keine Erkundigungen und Vermutungen einholen, kein Gedränge und Geschubse aushalten, sie sieht den Imbisswagen und kennt deshalb die Richtung. Das Leben ist leicht, wenn man es aus ein wenig Abstand von Oben oder von der Sinnebene betrachten kann.
Wenn Sie manchmal ein wenig Abstand vom Geschehen nehmen, bekommen Sie Überblick und können vielleicht eine neue Richtung einschlagen.