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Sie sitzen am Schreibtisch und korrigieren Aufsätze. Hin und wieder fällt Ihr Blick auf das Fenster, durch das die Sonne mild in Ihr Zimmer scheint. Ein Fensterflügel ist weit offen und Sie riechen die Herbstluft, die nach Reife und Ernte riecht. An der Fensterscheibe krabbelt eine Wespe. Jedes Mal, wenn Sie zum Fenster blicken, sehen Sie diese Wespe, die sich angestrengt bemüht, den Ausgang zu finden.

Wer sich mit seinen Gedanken nur auf der materiellen Ebene bewegt, ist wie diese Wespe, die stundenlang auf der Rückseite des geöffneten Fensterflügels nach dem Ausgang sucht. Sie untersucht jeden Quadratzentimeter der Fensterscheibe, erfasst die Daten, nimmt Speichelproben, stellt ballistische Berechnungen an und untersucht, weshalb sie hin und wieder abrutscht.
Die Lichtbrechung des Glases scheint ihr einen Hinweis zu geben. Die Übergänge zwischen Glas und Rahmen deuten auf mögliche Schwachstellen hin, die es zu erforschen gilt. Sie setzt all ihre Möglichkeiten ein, ihre Beine, Ihren Flügelschlag, sie versucht es mit kraftvollem Aufprall und mit feinfühliger Materialabtastung.

Würde die Wespe Sie fragen, das Problem wäre schnell gelöst. Aus Ihrem Blickwinkel ist klar, dass alle Beschäftigung mit dem Fensterglas, alles Wissen von der Lichtbrechung, der Ballistik, der physikalischen und chemischen Materialeigenschaften nicht der Problemlösung dient.

Jedoch die Wespe fragt nicht.

Wenn Sie der Wespe von sich aus den Weg zeigen möchten, wertet Sie Ihre Hilfe falsch, fühlt sich angegriffen, weicht aus, wird aggressiv. Sie müssen versuchen, Ihre Hilfe mit Mitteln zu bewerkstelligen, die die Wespe versteht, ein Windhauch, ein langsam sich bewegendes Hindernis, ein Hell-Dunkel-Kontrast, eine Duftmarke.

Manchmal helfen alle Hinweise nichts und ein schreckliches Ereignis ist nötig, ein totaler Absturz bis zum Boden mit anschließendem Neustart.

Sehen Sie Parallelen zum „richtigen Leben“? Wie oft sind Sie wie eine Wespe am Fenster und kämpfen verzweifelt obwohl die Tür weit offensteht? Sie müssten nur Ihre Sichtweise verändern.

Die Beschäftigung mit materiellen Gedanken und Lösungsmethoden führt häufig nicht zur Problemlösung!

Verlassen Sie hin und wieder die rein materielle Sichtweise und gönnen Sie sich eine Betrachtung auf der Sinnebene. Dies gibt Ihnen Überblick und zeigt Ihnen Weg und Ziel.